Die etwas andere Unterrichtsstunde

Zum vierten Mal hatte ein Physikkurs des Peter-Wust-Gymnasiums in der Zeit vom 18. bis 20. August die Möglichkeit, einige Tage lang praktische und theoretische Erfahrungen zum Thema Segelfliegen zu sammeln.

Am ersten Morgen machten sich vierzehn Schülerinnen und Schüler des Physikgrundkurses der MSS 13 mit ihrem Lehrer Heinz-Arnold Schneider auf den Weg nach Traben-Trarbach, um dort auf dem Flugplatzgelände des Deutsch-Amerikanischen Segelflugclubs e.V. (DASC) mehr über das Segelfliegen und die dazu notwendigen Bedingungen zu lernen.

Mit den Worten „Herzlich Willkommen im Physiksaal 2 des PWG“ empfing Fluglehrer Wolfgang Siegel (DASC) die Gruppe. Zunächst klärte er die Frage, warum ein Flugzeug fliegt. Anschließend erhielten die Schülerinnen und Schülern Einblick in die technische Ausstattung der beiden Schulungs-Doppelsitzer des Typs ASK21. Dazu gehörten auch das Verhalten in einem Notfall, das richtige Öffnen des lebensrettenden Fallschirms und die korrekte Körperhaltung, um Verletzungen zu vermeiden.

Danach ging es los: Die Flugzeuge wurden aus der Halle geholt, und die ersten Mutigen wagten sich zusammen mit Fluglehrer Dieter Stadler in die etwas unruhigen, wolkigen Lüfte. Nach sicherer Landung steckten diese „Pioniere“ mit ihrer Begeisterung die anderen an und die letzten Zweifel waren beseitigt.

Insgesamt absolvierte jeder in den zwei Tagen mindestens zwei Flüge, bei denen die Jungphysiker sowohl selber steuern, als auch einen Strömungsabriss erleben durften. Dies demonstrierten die Fluglehrer anhand von Wollfäden auf der Tragfläche. Neben der Theorie kam auch der Spaß nicht zu kurz. Unten verbrachten die Wartenden die Zeit mit Traktor- und „Lepo“-fahren, ein Fahrzeug, mit dem die Seile der Winde auf der Startbahn verlegt werden.

Am letzten Tag des Projekts ging es zurück in den Physiksaal 1 des PWG zu einem gemeinsamen Frühstück. Nun folgte die Theorie des Segelfliegens, über die Gesetze von Bernoulli und Venturi, unterstützt durch Experimente. Wer jetzt denkt, Theorie sei langweilig, irrt sich: Zwischendurch gab es immer wieder kleinere Erzählungen vom Segelfliegen, die alle faszinierten. „Wir werden diese Projekttage niemals vergessen und bedanken uns bei allen Aktiven des DASC. Eins haben wir gelernt: Segelfliegen ist ein Mannschaftssport und verlangt viele fleißige Hände.“, so das Fazit des Physikkurses. „Wir danken auch unserem Physiklehrer, ohne dessen Segelflugbegeisterung dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre.“

K. Lehnen und S. Heinen

Fotos: HA. Schneider