Fahrt der Klasse 8b zum SS-Sonderlager/Konzentrationslager Hinzert

Am 27.9.2013 fuhr die Klasse 8b des Peter Wust Gymnasiums Wittlich, begleitet von ihrem Deutschlehrer Herrn Patzak und der Studienreferendarin Frau Görgen, zur Gedenkstätte des Konzentrationslagers Hinzert. Anlass war unter anderem der aktuelle Bezug zum Deutschunterricht. Dort wurde die Lektüre „Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne gelesen.

Abfahrt war um 8.00 Uhr am PWG. Nach der Ankunft traf die 8b auf ihren Guide Felix Klorman. Zum Start der Führung sollte jeder Schüler ein Bild auswählen, das seiner Meinung nach am besten die Vorstellung eines KZs wiedergab. Im Gespräch stellte sich so heraus, dass in Hinzert keine Juden, sondern politische Gefangene untergebracht waren. Zeitzeugen berichteten, dass der Hunger die schlimmste Folter war. Außerdem findet man keine Gaskammer oder Verbrennungsöfen, das war ausschließlich größeren KZs vorbehalten. So sollte das Lager einen harmlosen Anschein erwecken.

Nach dieser kleinen Einführung erhielt die Klasse eine Mappe mit verschiedenen Zitaten des Zeitzeugen Peter Hassall. Peter Hassall war ein sogenannter „Nacht- und Nebelhäftling“, er durfte keinen Kontakt zur Außenwelt haben. Peter Hassall kam also in das KZ, wo er „arbeiten oder krepieren müsse“. Er beschrieb das Lager als Tor zur Hölle.

Nach diesem eindrucksvollen Zeitzeugenbericht ging es auf einen Rundgang durch das Lager. Unter anderem sah man den ehemaligen Barackenplatz, der jedoch nach dem Krieg von Bauern und einfachen Leuten geplündert und zerstört wurde. Weiter ging es zur Kapelle, die 1948 von einem Priester gebaut wurde. In der Kapelle befindet sich eine aus Holz geschnitzte Gottesmutter des luxemburgischen Künstlers Lucien Wercollier, der auch das Bronzedenkmal im Zentrum des Lagers in Hinzert modelliert hat. Dieses Denkmal wird von drei Säulen und einer Schüssel gebildet. Die Säulen sollen die Solidarität der Häftlinge, die Schüssel den Hunger symbolisieren. Direkt neben der Kapelle befindet sich der Friedhof mit mehr als 200 Gräbern.

Hier wurde der  Klasse verdeutlicht, dass ein Konzentrationslager nicht dasselbe war wie ein Vernichtungslager. Im KZ Hinzert gab es drei Massenhinrichtungen, bei denen 1000 bis 1200 Menschen getötet wurden. Den Insassen wurde eine Impfung vorgetäuscht, bei der ihnen dann Gift gegeben wurde. Viele Häftlinge seien aber auch an Tuberkulose gestorben, so der offizielle Bericht.

Zum Abschluss erhielt jeder Schüler einen Audio Guide, auf dem er sich nach Belieben verschiedene Informationstexte der Dauerausstellung anhören durfte.

Der Ausflug endete mit einem Klassenfoto und der Erkenntnis, dass es für die Betroffenen eine schlimme und unheilvolle Zeit gewesen sein muss, die sich nur unweit von unserer Heimat zugetragen hat.

H. Hohns, 8b, für die Medien-AG