Neue Horizonte

Studiendirektorin Anette Jondral verlässt nach mehr als 20 Jahren das Peter-Wust-Gymnasium in Wittlich, um im Rahmen des Auslandsschuldienstes in Frankreich zu unterrichten.

„Es ist keine Pensionierung, aber sie geht trotzdem.“ Mit diesen Worten eröffnete Schulleiter Michael Forster die Verabschiedungsveranstaltung und würdigte die Arbeit, die Anette Jondral seit 1992 am Peter-Wust-Gymnasium verrichtet hat. Er stellt ihre vielseitige Begabung, privat und dienstlich, heraus und nennt sie eine „Kümmererin“, die ihren Stempel vor allem in Wengerohr hinterlassen hat. Dort hat die Studiendirektorin seit der Dislozierung nicht nur die Orientierungsstufe geleitet, sondern war für sämtliche Abläufe am Außenstandort verantwortlich. Michael Forster entlässt seine wertgeschätzte Kollegin nur schweren Herzens „in sein Lieblingsland“ Frankreich, und gibt ihr den Fettnäpfchenführer „C´est la vie – aber wie?“ mit auf den Weg.

Anette Jondral wird ab Februar am Lycée Collège International Ferney-Voltaire an der Schweizer Grenze unweit vom Genfer See unterrichten. Sie übernimmt für vorerst dreieinhalb Jahre die Leitung der deutschen Abteilung, kann ihr Engagement im Auslandsschuldienst gegebenenfalls verlängern.

Verschiedene Schulgremien schlossen sich den Abschiedswünschen an, darunter der Schulelternbeirat, die Schülervertretung, der Personalrat und die Fachschaften Erdkunde und Deutsch. Herr Dr. Hilmer Große Höötmann, Leiter der AG Orientierungsstufe, und Schulelternsprecher Frank Gödert verwiesen auf die gute Zusammenarbeit, insbesondere bei den Kennenlernnachmittagen  und den Sternwanderungen der 5. Klassen sowie den Elternkaffees und –seminaren. Für die Schülervertretung richtete Felix Köcher die Worte an seine ehemalige Lehrerin und bedankte sich für das stets bunte Programm in Wengerohr. Besonders originell war die Präsentation der Erdkundefachschaft, die Bilder einschneidender Erlebnisse der vergangenen 20 Jahre an die Wand projizierte und so an die gemeinsame Zeit erinnerte. Musikkollege Klaus-Peter Feld überraschte die 52-Jährige mit einer musikalischen Einlage und versicherte ihr mit Thin Lizzys Worten, „dass sich neue Horizonte auftun werden.“ Eine schauspielerisch inszenierte Verabschiedung ließ sich Elmar Köcher, seines Zeichens Leiter der Theater-AG, einfallen, der Anette Jondral und die übrigen geladenen Gäste mit lustigen Erzählungen aus der frühen, gemeinsamen Zeit auf Klassenfahrten belustigte, am Ende aber mit ernster Miene bekennen musste, dass er „nicht nur eine gute Kollegin, sondern einen lieben Menschen verliert.“ Die Tatsache, dass Frau Jondral nach jeder Darbietung nicht nur Ihren Dank, sondern auch noch sehr persönliche Worte der Wertschätzung an die jeweiligen Kolleginnen und Kollegen richtete, zeigt, warum Sie eine so große Lücke hinterlassen wird.

Das Resümee aus dem Gedicht der Klassenlehrerinnen der Orientierungsstufe, „Uns´re Tür stets offen steht für den netten, kollegialen Menschen, der nun leider geht“, und Frau Jondrals enger Bezug zur Heimat („Ich bin eine Säubrennerin“) lassen das Kollegium auf ein baldiges Wiedersehen hoffen.

Fotos: W. Heinisch