Tom und Lisa – Alkoholprävention in der Jahrgangsstufe 8

  • Ab welchem Alter darf man Sekt kaufen?
  • Übernimmt die Versicherung die Kosten bei einem unter Alkoholeinfluss verursachten Unfall?
  • Wieviel Prozent der 12-15-Jährigen in Deutschland trinken mindestens ein Mal pro Woche Alkohol?

Solche und andere Fragen rund um das Thema Alkohol haben die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 beim Planspiel „Tom und Lisa“ diskutiert. Das Projekt im Rahmen der Alkoholprävention wurde vom 12. bis zum 23. Juni unter Leitung von Frau Claudia Engler vom Caritas-Verband Bernkastel-Wittlich e.V. in den drei 8. Klassen durchgeführt.

In Kleingruppen wurden die Schülerinnen und Schüler beauftragt, die Party zum 15. Geburtstag von „Tom und Lisa“ zu planen, durchzuführen und nachzubereiten. Das Planspiel ist als Wettbewerb organisiert, so dass die Gruppen bei jeder Aufgabe Punkte gewinnen oder aber auch verlieren können.

In verschiedenen Aufgaben haben die Jugendlichen sich mit dem Jugendschutz auseinander gesetzt, Argumente für und gegen eine alkoholfreie Party gesammelt und Spiele nachgestellt, mit denen eine Partygesellschaft auch ohne Alkohol in Schwung kommt.

Was aber, wenn plötzlich doch Alkohol im Spiel ist – und gleich zu viel davon? Was tun, wenn ein Partygast plötzlich umkippt? In ihren Gruppen haben die Schülerinnen und Schüler diese Notsituation nachgestellt, dabei etwas über die stabile Seitenlage und das Absetzen des Notrufs gelernt. Auch hier gab es Punkte für zusätzliche gute Ideen, die der Hilfestellung dienten.

Eine für alle besonders spannende Aufgabe bestand darin, mit sogenannten „Rausch-Brillen“ Geschicklichkeits-Übungen auszuführen, die auf beeindruckende Weise deutlich machten, wie sehr das Einschätzen von Entfernungen bzw. das Reaktionsvermögen unter Alkoholeinfluss beeinträchtigt werden.

Auch die Eltern wurden mit einbezogen, indem die Schülerinnen und Schüler zu Hause mit ihren Eltern ins Gespräch kommen sollten. „Stellt euch vor, ihr kommt angetrunken nach Hause – welche Reaktion würdet ihr euch von euren Eltern wünschen?“ – so fragte Frau Engler im zweiten Teil des Projekts. Die meisten Schüler positionierten sich bei einer eher toleranten Haltung. „Stellt euch nun vor, ihr wärt 25 Jahre älter und euer Sohn / eure Tochter käme angetrunken nach Hause – wie würdet ihr reagieren?“ – Es war sehr interessant und auch für die Jugendlichen beeindruckend, dass nun viele von ihnen zur Reaktion „ich wäre wütend“ wechselten.

Perspektivwechsel - eine vielseitige Beleuchtung des Themas Alkohol – dies ist ein wesentliches Ziel des Projektes „Tom und Lisa“ und viele positive Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler haben gezeigt, dass das Interesse an Aufklärung und einem vernünftigen Umgang mit dieser legalen Droge groß sind.

A. Lequen (Beratungslehrerin für Suchtprävention)