Verabschiedungsfeier für Herrn Schlimpen und Herrn Spanier

Am 13.07.2016 war es so weit – die Schulgemeinschaft des Peter-Wust-Gymnasiums kam in der festlich geschmückten Sporthalle zusammen, um die Verabschiedung von Herrn Schlimpen und Herrn Spanier, ihres Zeichens langjährige Mitglieder der Schulleitung des Gymnasiums, zu feiern.

Eröffnet, wurde die Veranstaltung von einem Saxophon-Trio, bestehend aus Lisa Gödert, Lena Mayer und Ruben Süß, die durch ihre musikalische Einführung schwungvoll zur Begrüßung durch Herrn Dr. Poß überleiteten, der in seinem Vortrag bezugnehmend auf seine jährlich stattfindende Rede zum Abitur der Frage nachging, ob die Abschlussfeierlichkeiten nach einem langen Arbeitsleben am PWG im Falle der beiden Protagonisten als „Abitur 2.0“ zu bezeichnen seien.

Im Anschluss daran gingen die 6a und die 6d in einer Tanzdarbietung unter Leitung von Frau Lenz-Hademer der Frage nach, was Lehrer eigentlich tun, wenn sie nicht mehr unterrichten – „shut up and dance“ wurde hier seitens der Schülerinnen und Schüler mit Blick auf die nun freie Zeit und die Tanzfreude der beiden Partnerinnen der Bald-Pensionäre als Antwort gegeben.

In der nun folgenden Verleihung der Entlass-Urkunde für Herrn Schlimpen durch Schulleiter Herrn Forster ging dieser darauf ein, dass es ohne eben diese Urkunde rein dienstrechtlich auch kein Leben danach gebe. Gerade für Herrn Schlimpen sei dieses Leben danach ein großer Schritt, da dieser als Schüler, Referendar und schließlich als Lehrer der Schule 49 Jahre verbunden war. Herausgestellt wurde auch Herr Schlimpens Herzensangelegenheit, die Schulentwicklung, welche er seit Jahren mit großer Leidenschaft betrieb. Abschließend zitierte Herr Forster als literarischen Gruß zum Leben, aber auch zur nun anstehenden Pensionierung „Der Unfall“ von Ringelnatz.

Nun fanden sich die Lehrerinnen und Lehrer der Fachschaften Biologie und Chemie auf der Bühne ein, um Herrn Schlimpen für den jahrelangen Fachvorsitz, seine fachliche Kompetenz und nicht zuletzt für seine große Hilfsbereitschaft in allen schulischen Lebenslagen zu danken. Die Vielfalt der beiden Fächer spiegelte sich dann auch in der kreativen Vielfalt des Präsentes wider, welches dem künftigen gartenbegeisterten Pensionär den Alltag strukturieren und den Übergang in ruhigere Zeiten durch die ein oder andere Exkursion, so z.B. zur Fürst-Pückler-Ausstellung nach Bonn, erleichtern solle.

Frau Thul dankte in ihrer Funktion als Vorsitzende des Personalrates im Namen des Kollegiums für die geleistete Arbeit und den stets kollegialen und ausgleichenden Umgang mit den Worten „PWG – potz Blitz, welch ein Gentleman“.

Jetzt stand die Überreichung der Entlass-Urkunde für Herrn Spanier durch Herrn Forster an, der in seinen Ausführungen die kommunikative Kompetenz und fachliche Leidenschaft des stellvertretenden Schulleiters herausstellte und die über fünfunddreißigjährige gestaltende Tätigkeit in den Blick nahm. Insbesondere Herrn Spaniers Faible für die Programmentwicklung im Bereich der Verwaltung, sprich die fortlaufende Optimierung des Stunden- und Vertretungsplans, fand hier ausdrücklich Erwähnung. Abschließend stellte Herr Forster nochmals das besondere Vertrauensverhältnis im Umgang der direkten Schulleitung heraus und dankte dem „wertvollen und klugen Berater“ mit einem literarischen Gruß Hermann Hesses, der die Beziehungen zwischen Menschen als Triebfeder des Besonderen verarbeitete.

Die Fachkolleginnen und Kollegen der Fächer Mathematik, Physik und Informatik stellten in ihrem lyrisch-musikalischen Beitrag die Spuren heraus, die Herr Spanier im Laufe der der Jahrzehnte am PWG hinterlassen hat. So wurde „Jedes Jahr im Sommer“ der Bläck Fööss in humoristischer Weise auf Herrn Spaniers Kürzel „Spa“ umgedichtet und auf das Geschenk der Fachschaften – ein Wellnessurlaub im SPA – hin ausgerichtet, um dem kommenden Pensionär und seiner Frau die wohlverdiente Ruhe und Entspannung zu ermöglichen.

Der Dank im Namen des Kollegiums wurde durch Frau Preisler und Frau Teichmann in reimend-interpretierender Form vorgetragen und auch hier stand Herr Spaniers Wirken in der Planung und Optimierung schulischer, aber nun in Zukunft vorwiegend privater Prozesse im Vordergrund.

Herr Große-Höötmann stellte in seinem Grußwort als Schulelternsprecher die große Verlässlichkeit der beiden Protagonisten für die Schülerinnen und Schüler und somit auch die Elternhäuser heraus und bezeichnete das Ausscheiden aus dem aktiven Dienst als „tiefen Einschnitt in das Leben der Schule“. Die Schülervertretung, repräsentiert durch Marie Simon und Alicia Kranz, stellte heraus, dass zwei wichtige Stützen der Schulgemeinschaft im nächsten Schuljahr fehlen werden und das PWG mit den beiden Lehrern freundliche und faire Pädagogen verliere, im Falle von Herrn Spanier den von den Schülerinnen und Schülern so bezeichneten „PWG-Papa“.

Im Anschluss an diese Grußworte der Eltern- und Schülerschaft erheiterte Herr Köcher mit einem launigen Vortrag zur Rolle von Herrn Spanier im „Katastrophenfall Schnee“ das Publikum, indem er ein Szenario entwarf, welches deutlich machte, dass Herr Spanier für alle schulischen Eventualitäten – und scheinen sie noch so unüberwindbar – aufgrund seines praktischen Talents die passende Lösung parat zu haben scheint. Die Theatergruppe „Kökolores“ überreichte weiterhin als Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit eine große Kugel mit Mosaikintarsien, um diese im Garten aufzustellen und „eine ruhige Kugel im Ruhestand zu schieben“.

Ein weiterer musikalischer Gruß des Kollegiums leitete zur Ansprache Albert Schlimpens über, der allen am Schulleben beteiligten Gruppen für die wertschätzende Zusammenarbeit und die abschließende Würdigung seiner Zeit am PWG dankte. Das tägliche Einerlei müsse als Auftrag und Ansporn gesehen werden, denn die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern sei als Privileg anzusehen. Folglich müsse man Sisyphos, mit dem Herr Schlimpen den Lehrer in der heutigen Zeit verglich, als glücklichen Menschen sehen, denn er bewege jeden Tag etwas.

Das Saxophon-Trio spielte im Anschluss an Herrn Schlimpens Worte ein musikalisches Intermezzo, welches zum Vortrag von Herrn Spanier überleitete.

Herr Spanier stellte zu Beginn seiner Ausführungen fest, dass ein wichtiger Lebensabschnitt nun zu Ende gehe und es nun an der Zeit sei, einen Rückblick auf das Geleistete, aber auch einen Ausblick auf die Zukunft zu entwickeln. Er nehme sich fest vor, vernachlässigte Interessen wie den Sport oder größere Reisen mutig anzugehen, der Schule aber weiterhin tief verbunden zu bleiben, so beispielsweise als Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des PWG. Insgesamt sei seine Dienstzeit eine Freude gewesen, denn am PWG sei immer etwas los gewesen. In seiner Arbeit in der Schulleitung sei ihm das Mitgestalten ein besonderes Anliegen gewesen, nicht nur das Verwalten. Auch Herr Spanier dankte allen am Schulleben beteiligten Gruppen für die fruchtbare Zusammenarbeit und richtete einen besonderen Dank an seine Familie und besonders an seine Frau, die oft auf ihn aufgrund seiner aufopferungsvollen und zeitintensiven Tätigkeit verzichten musste.

Der Abschluss der Entlass-Feierlichkeiten wurde von der Combo „Die Band“ gestaltet, ein virtuoser Zusammenschluss der Kolleginnen und Kollegen Frau Lenz-Hademer, Herr Forster, Herr Klaus-Peter Feld, Herr Schneider und dem Schüler Luca Kuhnen, die mit umgeschriebenen Varianten von BAPs „Verdammt lang her“ und Udo Lindenbergs „Eldorado“ den beiden aus dem Dienst ausscheidenden Studiendirektoren einen würdigen musikalischen Abschied bereiteten.

Die Schulgemeinschaft des Peter-Wust-Gymnasiums Wittlich dankt Herrn Schlimpen und Herrn Spanier für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, das in viele Bereiche des Schullebens reichende Engagement sowie den pädagogischen Weitblick im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern und wünscht alles erdenklich Gute für die Zukunft.

Sebastian Steinbach

Fotos: H.-A. Schneider