iPads für jeden?

10 von 17 Schülern benutzen im Sozialkunde LK der 11 ein iPad oder andere digitale Geräte zum Lernen, Mitschreiben, etc. Es scheint eine effektive Methode zu sein, die auch ich, als eine von den 10 verwende.

Innerhalb unseres neuestes Themas „digitale Welt“ haben wir daher ein Experiment durchgeführt, welches ergab, dass die gruppe an Schülern, die den Text analog gelesen hat, die einzelnen Informationen besser verknüpfen konnte und ein besseres Gesamtverständnis des Textes aufwies, während die Schüler, die digital gelesen hatten, eher isolierte Schlüsselbegriffe und kurze Phrase wiedergeben konnten.

Durch tiefere Recherche erfuhr ich, dass es bezüglich der Streitfrage, ob man digital lernen sollte oder nicht, viele verschiedene Studien gibt. Eine davon befasste sich mit Hyperlinks. Auch hier las eine Gruppe einen analogen Text und die andere einen digitalen mit Hyperlinks zum Weiterklicken. Ergebnis des Versuchs war, dass solche Links ein Indikator für kognitive Belastung sind. Festzustellen war dies daran, dass sich die Pupillen messbar vergrößerten, wenn due „digitalen“ Leser auf die markierten Links schauten. Sogar ohne das Aufrufen eines solchen Hyperlinks wurde das selbe Ergebnis erzielt, da unser Hirn automatisch den Reiz unterdrücken muss auf die neue Website zu springen. Dieses Unterdrücken belastet das Arbeitsgedächtnis, welches zu diesem Zeitpunkt logischerweise eigentlich mit dem Text belastet sein müsste.

Der amerikanische Psychologe Adrian F. Ward stellte zudem fest, dass allein die Nähe des eigenen Smartphones ausreicht, die die Konzentrationsfähigkeit zu mindern. Liegt das Gerät während des Tests in einem anderen Raum, denken Teilnehmer mehr und schneiden auch besser ab. Seine Schlussfolgerung ist, dass durch unsere Smartphones Ressourcen im Hirn besetzt werden, wie bspw. das Arbeitsgedächtnis, welches unter anderem dafür zuständig ist, dass wir Sätze richtig verstehen oder logisch denken. Durch die Besetzung solcher Bereiche können wir teilweise weniger leisten als ohne den Einfluss von technischen Geräten. Da dieses Phänomen natürlich nicht ausschließlich für Smartphones gilt, sondern auch bspw. für Tablets, ist das relevant für den Unterricht mit digitalen Geräten.

Dennoch kann das iPad oder ein anderes Tablet vieles erleichtern und die Schüler dazu bringen selbstständiger zu arbeiten. Nicht nur Arbeitsanweisungen und Materialien können leichter geteilt werden, das Arbeiten macht vielen Schülern zudem auch mehr Spaß, da es sich unkomplizierter und moderner anfühlt. All die negativen Aspekte sind in meinen Augen kein Grund gegen ein digitales Gerät im Unterricht generell, sondern zeigen lediglich, dass Schülerinnen und Schüler über die Nutzung aufgeklärt werden müssen. Ich persönlich benutze mein iPad hauptsächlich zum Schreiben und für Übersichten zu erstellen, etc. Wichtige Texte und Klausur- bzw. arbeitsrelevante Texte drucke ich mir im Normalfall aus oder lasse sie mir direkt in Papierform geben. Außerdem verwende ich zum Lernen oder auch vor allem zum Rechnen weiterhin Papier, weil ich gemerkt habe, dass sich gerade Formeln oder Rechenwege so besser einprägen.

Jana Meerfeld, MSS 11