Fotos: W. Heinisch und Foto-AG

Plädoyer für eine „Kultur der Achtsamkeit“

Peter-Wust-Gymnasium entlässt 109 Abiturienten

Kein Zweifel, mit dem Abitur geht ein 12,5-jähriger Lebensabschnitt zu Ende. Die Frage ist jedoch, wie man als Gratulant die Gefühlslage am besten charakterisieren kann. Im Namen des Schulelternbeirats sprach Uwe Werner von „Stolz, Wehmut, Spannung und Neugier“, die Abiturientin Christina Meisl diagnostizierte auf den Gesichtern sowohl der Abiturienten selbst als auch der Eltern und der Lehrer neben „Stolz“ vor allem „Erleichterung und Gelassenheit“. Wiederholt hätten die Erwachsenen in den vergangenen Jahren bei den Jugendlichen den „Ernst des Lebens“ angemahnt; aber wann beginne der und vor allem, wie bereite man sich darauf vor? Grundsätzlich bedeute doch Erwachsenwerden wohl, aus gemachten Fehlern zu lernen und sich den neuen Anforderungen furchtlos und freudig zu stellen. Zuvor hatte schon Carsten Heß als Schülersprecher aufgezeigt, wie die Abiturienten ihre persönliche „Reife“ entwickelt hätten. Bereits der Entschluss, die MSS besuchen zu wollen, habe von „reifer Entscheidung“ gezeugt und fürs weitere Leben gelte es jetzt nach Erwerb der „Hochschulreife“, „weitere reife Entscheidungen“ folgen zu lassen.

Bei der offiziellen Zeugnisausgabe durch die Stammkurslehrer wurden die Abiturienten mit dem besten Abi-Schnitt, nämlich Simone Kowalewski, Katharina Kolak, Carina Leisen und Benedikt Högner, mit Buchpreisen der Stadt Wittlich bedacht. Für herausragende Leistungen in bestimmten Fächern gab es zudem zahlreiche weitere Ehrungen durch außerschulische Institutionen: in Biologie für Andreas Esch, in Mathematik, Chemie und Physik für Simone Kowalewski, des weiteren in Physik für Sven Becker, Patrick Heiliger, Carina Leisen, Jeremias Schmitt, Manuel Trierweiler und Stephanie Trossen und in Latein für Katharina Kolak und Benedikt Högner. Mit viel Spannung erwartet wurden auch dieses Jahr wieder die beiden „Sonderpreise“. Für ihre vorbildliche Haltung und ihren schulischen Einsatz erhielt Sarah Grawemeyer den Preis der Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend, während Franziska Bauer für ihre schulischen Leistungen und für ihr außerschulisches Engagement, etwa in der kirchlichen Jugendarbeit, mit dem kleinen Peter-Wust-Preis ausgezeichnet wurde.

Schulleiter Michael Forster plädierte nachdrücklich für mehr Achtsamkeit im Umgang miteinander, für Verantwortung und Respekt gegenüber dem anderen.

Schon zuvor hatte Jürgen Bungert, Vorsitzender des Vereins der Eltern und Freunde, vor dem allgegenwärtigen, z.T. menschenfeindlichen Trend zur Quantifizierung und Evaluierung, gerade auch seitens der Medien, gewarnt und die Abiturienten zum aktiven Gegensteuern ermuntert: „Vertraut eurem eigenen Verstand und legt ab und zu eine schöpferische Pause ein!“

Gerade das Künstlerische kam zumindest an diesem Abend in der Dreyshalle zu seinem Recht: „Glenn´s Neffen“, die Big Band des PWG, und die Abi-Band sorgten für gute Stimmung, ebenso das Männerballett und die Präsentation einer Bildershow mit Schnappschüssen von unterschiedlichsten in der MSS durchgeführten Exkursionen; am Ende hieß es dann: „Vielen Dank für 12,5 wunderschöne Jahre!“

Wittlich, den 21.3.2010
S. Weber-Holl