Herzlich Willkommen auf der Seite des Fachbereichs BILDENDE KUNST

In diesem Bereich unserer Homepage werden in lockerer Folge Ergebnisse aus dem laufenden Unterricht in Bildender Kunst vorgestellt.

In unserem Unterricht setzen sich die Kinder und Jugendlichen mit verschiedenen Techniken und Materialien auseinander: von Zeichnung, Malerei, Druckgrafik über plastisches Gestalten mit Holz, Stein, Gips, Papier und keramisches Arbeiten bis hin zur Realisierung räumlicher Installationen, z.B. im  Schulgelände. Praktisches Tun wird ergänzt durch den Austausch über Ideenfindung, Gestaltungsweise und die Realisierung der kunstpraktischen Arbeiten. Die Kinder und Jugendlichen lernen, gestalterische Probleme zu meistern und auch bei Rückschlägen nicht schnell aufzugeben, sondern weiterzuarbeiten, Alternativen zu erkunden, "dran " zu bleiben, was auch mit dem Begriff "Resilienz" beschrieben wird.

Unsere Schule verfügt über zwei Kunsträume und einen Werkraum sowie einen Keramikofen, mehrere Druckpressen und genügend Lagermöglichkeiten für Werkstücke und Materialien. In beiden Schulgebäuden sind Bilderleisten sowie Stellflächen für Plastiken, Objekte vorhanden, so dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, Unterrichtsergebnisse adäquat zu präsentieren. Kommen Sie einfach zwischendurch mal vorbei und schauen Sie sich um - es gibt immer wieder Neues zu sehen - wir würden uns freuen!

Fachlehrkräfte für Bildende Kunst: Dorothée Bores, Britta Passmann, Martin Praus, Lina Schneider

In der Unterrichtsreihe zum Thema „Funktionale Ästhetik – Design“ hat sich der bk2-Kurs der 12. Jahrgangsstufe mit den unterschiedlichen Funktionen des Designs, der Designgeschichte und dem Designprozess beschäftigt. Bei der Analyse von Designobjekten standen vor allem Stühle und Lampen im Fokus. Als Abschluss der Unterrichtsreihe haben die Schüler und Schülerinnen selbst eigene Hänge- und Tischlampen geplant und umgesetzt.

Der jetzige Grundkurs 13 bk2 hat sich im vergangenen Schuljahr intensiv mit dem Thema "Produktdesign" auseinandergesetzt.

Anlässlich unseres 75jährigen Jubiläums galt es im Rahmen dieses Themenfeldes, ein individuell auf uns abgestimmtes Schulmaskottchen zu entwerfen.

Die folgenden Fotos zeigen die letztendlich aus diesem Projekt hervorgegangen, sehr gelungenen, dreidimensional hergestellten Maskottchenmodelle.
 


Nachdem die Schüler*innen der 6c sich mit Gabriele Münter und der Farbe im Expressionismus beschäftigt haben, haben sie das PWG in winterlicher Stimmung mit schwarzem Filzstift, Ölpastellkreiden und Wasserfarben aufs Papier gebracht.

In der zweitletzten Schulwoche hatten alle Klassen 6 die Möglichkeit, selbst Papiere herzustellen. Dazu wurde im Pausenhof eine Projektwerkstatt zum Arbeiten in Kleingruppen eingerichtet.

 

Graumelierte Pulpe (Papierbrei) aus Zeitungsschnipseln, weisser Zellstoff und eingeweichte Papierstreifen aus einem Aktenvernichter standen als

Schöpfmaterial zur Verfügung. Auch wurde Pulpe eingefärbt und mit Naturmaterialien experimentiert.

 

Vielen Dank an alle Schülerinnen und Schüler, die freundlicherweise das Zerreißen der Zeitungen und das Aufmischen des Breis mit einem wild gewordenen Mixgerät übernommen haben!

Danke auch an alle Assistent*innen aus Klasse 10c: Zoe und Audrey, Florian und Katharina, Mia-Sophie und Leon, Sandro und Leonie Schichel - ohne eure Hol- und Bringdienste hätten wir das Projekt nicht durchführen können!

Vielen Dank auch an die 9b: Möbel schleppen, Wannen leeren - habt ihr super gemacht!

 

Bei über 30°C und kühlem, tropfenden Gautschwasser auf den Füßen hat mir das Projekt mit euch allen viel Spaß gemacht - DANKE! 

 

                                                                                                                Liane Deffert

"NO CONNECTION"

Alte Haustelefone wurden in Gruppenarbeit umgestaltet und durch Zersägen, Verschmoren, Bestreuen mit Asche, Kaschieren mit Fotomaterial verfremdet.

 

Die weltpolitische Situation hat sich durch den kriegerischen Angriff Russlands auf die Ukraine stark verändert.

Der Grundkurs in Bildender Kunst 12 hat sich gestalterisch mit diesem Thema auseinander gesetzt und in Gruppenarbeit Montageplastiken gestaltet. Diese sind aktuell im Schaufenster der Kunstwerkstatt Liane Deffert in der Wittlicher Innenstadt zu sehen. Die Ausstellung dauert bis Anfang September 2022. Kommen Sie doch einfach mal vorbei!

"Das Werk kritisiert das Regime Russlands durch einen Inside-Outside-Effekt: die geschönte Außenwirkung in den Medien als äußere Schicht und Bilder der Zerstörung im Inneren Bereich des Objekts.

 

"Der Krieg hat Einzug gefunden in die Ukraine, einem schönen Land, und hinterlässt nichts anderes zurück als

Zerstörung."

Jonah Korsch, Sueda Kuslaroglu, Saskia Schiffer, Serap Ygit

 

I              ʺHands up!ʺ

Angeregt durch die Betrachtung der sogenannten Goldhände (Chimù-Kultur) setzte sich die Klasse zunächst mit der Funktion und Bedeutung von Händen auseinander. Schnell wurde deutlich, dass Hände nützliche Werkzeuge und Instrumente für vielfältige Tätigkeiten sind. Sie dienen auch der Kommunikation und verraten einiges über ihren Besitzer. Ausgehend von der reichen ornamentalen Ausstattung der Goldhänge übertrugen die Schüler*innen die Umrisse ihrer eigenen Hand auf Karton und unterteilten diese in unterschiedliche Segmente, die dann mit vielfältigen Mustern in Anlehnung an Zentangle Art und Doodles vollflächig ausgestaltet wurden. Nach der Ausgestaltung wurden die Hände bis auf einen Sockel sorgfältig ausgeschnitten und anschließend aufgestellt: ʺHands up!ʺ

 

II            Ver-rückte Hände

Nach der ausführlichen Unterhaltung über die Bedeutung und Funktion der Hände war deutlich geworden, dass diese im Grunde immer im Zusammenhang mit dem menschlichen Körper stehen. Es drängte sich eine Frage auf: Was passiert eigentlich, wenn sie vom Körper getrennt werden und ihnen ein Eigenleben gestattet wird? Mit den im Unterricht zugeschnittenen Händen aus Tonpapier konnten die Schüler*innen dieses Szenario austesten. Sie erhielten die Aufgabe, das Händepaar in einen anderen Zusammenhang zu setzen und irritierende Momente zu erzeugen: „Wo könnten die Hände allein unterwegs sein? Im Garten, in einem alten Gemäuer, auf der Straße, … Es gibt unendlich viele Möglichkeiten! Dokumentiert eure Experimente in Form von Fotos. Erstellt eine Fotoserie (mindestens sechs Fotos). Achtet auf besondere Effekte (Blickwinkel, Licht und Schatten, Farbe, Schwarzweiß). Vielleicht findet ihr ein übergreifendes Thema, das eure Fotos miteinander in Verbindung setzt?!“ Entstanden sind bei dieser Aufgabe eine Vielzahl spannender Fotocollagen mit verblüffenden Effekten.

 

III           Irritation durch surrealistische Handplastiken (Gipsabformungen)

In der Auseinandersetzung mit surrealistischen Fotoarbeiten von Dora Maar und plastischen Verfremdungen von Meret Oppenheimer erkannten die Schüler*innen, mit welchen Effekten Irritation beim Betrachter hervor-gerufen werden kann. Irritierend ist es, wenn an einem Ort eine Hand auftaucht, wo es gar keine geben kann; wenn Hände vom Körper abgetrennt erscheinen; ihre natürliche Oberfläche verändert wird; verfremdete Objekte in die Hände gelegt werden, … in Partnerarbeit stellten die Schüler*innen zunächst eine Abformung ihrer Hand mit Hilfe von Gipsbinden her. In einem nächsten Schritt erfolgte die Montage in einen anderen Zusammenhang und die verfremdende Ausgestaltung nach eigenen Vorstellungen. Erlaubt war der Einsatz von jeglichem Material – frei nach Meret Oppenheimers Credo: „Ich habe einfach gemacht, zu was ich Lust hatte. (…) Weitermachen – nicht rechts und links schauen.“ Die von den Schüler*innen gestalteten Aufsteller erläutern die Gedanken, die bei der Erstellung der Plastiken den Arbeitsprozess leiteten.                                                                                                                                                                                                                           

BOR

Nach umfangreichen Erprobungen der Farbherstellung mit natürlichen Pigmenten, die aus gesammelten Erden der näheren und weiteren Umgebung, Tonresten, Backstein, Kohle und Kreide durch Zerschlagen, Zerreiben und Sieben selbst hergestellt worden waren, setzten sich die Schüler*innen der Klasse 5b (2021/22) mit den Arbeiten des Schweizer Avantgardisten Rolf Iseli (*1934) auseinander, der für seine »Hommes« in erster Linie mit Erden aus Weinbergen arbeitete. Bei der Bildbetrachtung wurde deutlich, dass Iselis schemenhafte Figurendarstellungen, für die er neben Erdfarben auch Ölkreiden, Gouache, Tusche und andere Farbmittel verwendete, vielfältige Interpretationsansätze bieten. Die Fantasie der Schüler*innen bei der Suche nach der Geschichte hinter den Darstellungen zeigte sich im Unterrichtsgespräch schier unerschöpflich.In Partnerarbeit fertigte die Klasse zunächst mit Kohle Umrisszeichnungen ihrer Oberkörper in einer frei gewählten Pose an. Auf dieser Grundlage arbeiteten die Schüler*innen ihre ganz persönliche Version des »L‘homme de la Montagne« aus, nachdem sie sich verständigt hatten, ebenso schemenhaft in der Darstellung zu bleiben wie Rolf Iseli.

Später, vor dem Atelier, streicht Iseli weißen Leim in breiten Spuren auf den Abdruck. Mit einer Maurerkelle stäubt er braune Weinbergerde, oftmals gesiebt und mit einem Vorschlaghammer gestampft. Er rüttelt, und was der Leim erfasst, bleibt hängen. Dann bürstet er die Reste ab, wiederholt den Vorgang. Schicht legt sich auf Schicht. Der Maler kratzt, schabt, ratscht mit Kelle und spitzem Schraubenzieher über das Papier (…).

Zitiert nach Kunstbuch 1 (2009), S. 66.

Auch den Schüler*innen stand ein breites, ergänzendes Farbspektrum zur Verfügung. Neben den bereits genannten Farben konnten auch aus Brombeeren, Rote Bete, Spinat und verschiedenfarbigen Zwiebelschalen, Kurkuma und Paprika gewonnene Farben und natürliche Pigmente wie Terra di Siena, Umbra, Veroneser Grüne Erde etc. sowie Asche, Sand und pflanzliche Bestandteile zur Strukturierung und Ausdifferenzierung genutzt werden. Ergänzend standen wenige synthetische Farbstoffe (Chromoxidgrün, Chromoxidrot, Ultramarin) sowie farbige Tusche zur Verfügung. Darüber hinaus fanden in Anlehnung an Iselis schichtende und schabende Arbeitsweise verschiedene Schab- und Kratzwerkzeuge wie Äste, Nägel und Pappen in unterschiedlichen Stärken sowie selbst gebaute Pinsel aus Schwämmen, Strohhalmen und Blüten Verwendung.

Die Schüler*innen arbeiteten eigenständig und eifrig an ihren Figurendarstellungen. Entstanden sind mit Blick auf die Farbigkeit und Textur sehr individuelle Arbeiten, die viel Raum für Assoziationen und Interpretationen bieten.                                                                                                                              

BOR

Ergebnis aus dem Kunstunterricht in Klassenstufe 13

Der Grundkurs Bildende Kunst 13 bk 2 hat sich gestalterisch mit einem aktuellen Thema auseinander gesetzt. Unter Verwendung von Fotomaterial wurden in Gruppenarbeit Papier-Abformungen von Luftmatratzen hergestellt.

Inhaltlich hat sich der Kurs mit dem unmittelbaren Ankommen der Menschen am Festland nach einer lebensgefährlichen Flucht übers Mittelmeer beschäftigt.

Jetzt, da unsere Objekte fertig sind, ist das Problem, wie auch im Herbst 2016, als wir mit der praktischen Arbeit angefangen haben, leider immer noch vorhanden.

Unsere Absicht war es, Werke zu schaffen, die eine ambivalente Wirkung auf den Betrachter haben:

  • die Papierobjekte in Form von Luftmatratzen sind vielfarbig leuchtend bunt, sehen auf den ersten Blick wie harmlose Freizeitartikel aus;
  • auf den zweiten Blick, bei näherer Betrachtung erkennt man Einzelheiten:collagehaft werden Fotoausschnitte von Menschen verwendet, die auf die Fluchtsituation hinweisen: Schwimmer mit Rettungswesten, ein an Land angekommenes Kind, im Meerwasser treibende Hilfesuchende  zwischen Verzweiflung und Hoffnung.

Aus den Arbeitsberichten der Schülerinnen und Schüler:

"Die Luftmatratze sollte hierbei symbolischden Kontrast in der Wahrnehmung  darstellen: Assoziieren wir Luftmatratzen mit Ausgelassenheit, Entspannung und Vergnügen am Strand, so kann ein solcher Schwimmkörper für einen Ertrinkenden  die letzte Rettung sein." (Gabriel Raskop)

"Unser Kunstprojekt polarisiert, da es einen harmlos aussehenden Freizeitartikel mit Menschen verbindet, die sich in einer extremen Notsituation befinden." (Rebecca Schühlein)

"Von Weitem sieht man nur eine unscheinbare Luftmatratze in knalligen Farben. Betrachtet man diese jedoch genauer, erkennt man Bilder von Menschen auf ihrer Flucht über das Meer, die um ihr Leben kämpfen." (Smilla Lommel)

Das Thema „Spiegelungen in der Kunst“ wurde im Unterricht in einer neunten Klasse anhand verschiedener Bildbeispiele behandelt (z.B. Caravaggio: Narziss, 1598; Dali: Metamorphose des Narziss, 1937).

Als onlinegestütze Aufgabe sollten die Jugendlichen Ihr Wohnumfeld nach „Spiegelungen“ untersuchen. Ihre Entdeckungen sollten sie fotografisch festhalten und ihre Erfahrungen, Beobachtungen und Vorgehensweisen bei der Bildgestaltung in einem beigefügten Text erläutern.

Die Fachschaft Bildende Kunst organisierte für alle Kunstkurse der Klassenstufe 13 eine Fahrt nach Kassel zur documenta, einer der größten Ausstellungen aktueller Kunst.

Der zentrale Königsplatz empfing uns mit dem in der Sonne glitzernden „Parthenon“ der Künstlerin Marta Minujin, ein originalgroßer Nachbau des Parthenontempels in Athen unter Verwendung von Büchern, die einmal verboten waren oder es noch sind.

An der Gebäudewand gegeüber das mehrsprachige Statement des Künstlers Hans Haake  „Wir (alle) sind das Volk“ – auch ein typisches Beispiel für die politische Botschaft dieser documenta.

Sogenannte Choristen, meist Kunststudentinnen, führten dann die Kleingruppen sowohl im Außengelände als auch durch das Fridericianum bzw. die documenta-Halle und versuchten, bei diesen Spaziergängen mit den Schülern ins Gespräch zu kommen – ein Konzept, das leider nicht bei allen Gruppen gleichermaßen gut aufging. Bestimmt aber wird die Fülle der an diesem Tag gesammelten Eindrücke noch lange nachwirken... (Web, Def)

Bei unserem Ausstellungsbesuch war der Maler Ulrich Lebenstedt anwesend und konnte unsere Fragen direkt vor den Bildern beantworten. Interessant waren insbesondere die Erzählungen Lebenstedts, wie er durch sein Elternhaus zur Kunst herangeführt wurde und wo er seine Motive zum Zeichnen fand. Bemerkenswert fanden die Schülerinnen und Schüler die frische Farbgebung und die positive Grundstimmung seiner Bilder.
Und noch etwas hat uns erstaunt: in unserer Region gibt es viele Werke an und in öffentlichen Gebäuden, wie z. B. in Kindergärten, Schulen, Schwimmbädern. Diese farbenprächtigen keramischen Wandgestaltungen konnte man in der Ausstellung in einer Videopräsentation sehen.

Kl. 8b, 9c
Liane Deffert, Kunsterzieherin

Die Stadt Wittlich vergibt im Rahmen des Kulturpreises auch einen Projektsonderpreis. Im Jahr 2020 haben die von unserer Schule eingereichten Kunstprojekte diese Auszeichnung erhalten. Der Jury gehörten an: Stefan Gemmel, Kinderbuchautor, Eva-Maria Reuther, Kulturjournalistin, Hermann Lewen, Kulturberater, Frank Wilhelmi, Leiter Musikschule und des Kultueförderprogramms des Landkreises Wittlich, und Landrat Gregor Eibes.

In einer kleinen Feierstunde in der ehemaligen Synagoge wurden im August 2021 die Preise überreicht. Stellvertretend für unsere Schülerschaft nahm die diesjährige Abiturientin Jasmin Hartmann die Urkunde, die mit einem Betrag von 500 Euro für die Schulgemeinschaft verbunden war, entgegen.

In einem Glückwunschschreiben an unsere Schule lobt Herr Rodenkirch, Bürgermeister der Stadt Wittlich, die Motivation und das Engagement unserer Schüler*innen, dem ich mich gerne anschließen möchte.

Neben der bemerkenswerten Portion an Kreativität und an handwerklichen Fähigkeiten habt ihr zudem ein großes Maß an Ausdauer und Konzentration beim Arbeiten an den Projekten gezeigt. Dafür möchte ich mich bei euch bedanken - es hat mir viel Freude gemacht, mit euch zu arbeiten.

Liane Deffert, Kunsterzieherin

Was verstehe ich unter "Arbeit?  Wann empfinde ich etwas als anstrengende "Arbeit", wann als selbstbestimmte Beschäftigung? Mit diesen Fragen stiegen wir im Unterricht in Bildender Kunst in das Thema "Arbeit" ein. Eine Betrachtung von Werken aus verschiedenen Epochen, die den arbeitenden Menschen thematisierten, schloss sich daran an: mittelalterliche Darstellungen der bäuerlichen Arbeit im Jahresverlauf, Portraits von Kaufleuten aus der Barockzeit, Arbeit in Landwirtschaft und Industrie im 19. Jh. und modernere plastische Umsetzungen aus der PopArt des 20.Jh.

Als zeitgenössisches, monumentalplastisches Werk wurde der "Hammering Man" des Künstlers Borofsky, das im Frankfurter Messegelände steht,  besprochen.

Gestaltungsmerkmale (z.B. schwarze Silhouette, bewegliche Teile) bildeten die Grundlage für die nun folgende Gruppenarbeit, in der jede Arbeitsgruppe einen selbst gewählten Aspekt der aktuellen Arbeitswelt als plastisches Objekt herstellte.

 

Kritisch betrachtet wurden z.B. prekäre Arbeitswelten bei uns, die Ausbeutung von Näherinnen in außereuropäischen Staaten oder das Ausgesetztsein von Pöbeleien, Beschimpfungen von Arbeitern im Straßenbau.

 

Die Ergebnisse wurden im Schulgebäude präsentiert.

Im November sind an verschiedenen Stellen in der Wittlicher Innenstadt blaue stilllebenartige Plastiken aufgestellt. Sie erinnern einerseits an die Vertreibung der Juden aus unserer Stadt, thematisieren aber auch Flucht allgemein, das plötzliche Verlassen der Heimstadt und die Angst vor einer unsicheren Zukunft, womit Bezüge zu aktuellen tagespolitischen Ereignissen hergestellt werden.

Die ehemalige Klasse 10b beschäftigte sich im Unterricht in Bildender Kunst mit dem Thema "Denkmal-Mahnmal" und setzte sich sowohl mit historischen, traditionell gestalteten als auch mit modernen, zeitgenössischen Mahnmälern auseinander.

In der praktischen Arbeitsphase stellten die Schülerinnen und Schüler unter Verwendung von Alltagsgegenständen, wie Koffer, Schuhe, Geschirr, Spielzeug plastische Stillleben her, die die o.g. Thematik verbildlichen sollten. Dazu wurden die Gegenstände z.T. mit Beton ausgegossen, mit verschiedenen Spachtel- und Klebemassen verhärtet und einheitlich lackiert, um sie für einige Wochen im Freien aufstellen zu können.  

Dieses Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Emil-Frank-Institut, dem Kulturamt der Stadt Wittlich und dem Arbeitskreis "Jüdische dem Gemeinde Wittlich" durchgeführt, die auch die den Plastiken beigegebenen Kurztexte verfasst hat. (Liane Deffert)

„Same procedure als every year“: Getreu diesem Motto malen 6. Klässler nach den Sommerferien im Kunstunterricht Bilder zum Thema „Unfallgefahren“, schickt Frau Weber-Holl die Klassensätze im Herbst an die Unfallkasse Rheinland-Pfalz, werden dann gegen Ende des Jahres die Gewinner des Malwettbewerbs bekanntgegeben. Gewonnen haben dieses Mal Lilly Ehlen (6b) sowie Lina Braun und Magda Ruff (beide 6d). Wir gratulieren herzlich!!! Nicht nur für die Schüler, auch für die betreuenden Lehrer ist es jedes Jahr wieder eine kleine Überraschung, welche eingereichten Bilder in diesem Durchgang das Rennen machen, zumal manch anderes wirklich gelungene Bild durchaus preiswürdig gewesen wäre. Da ist es immerhin gut, dass es für jeden Teilnehmer einen kleinen Trostpreis gibt, einen Preis, der diesmal in einem kleinen Zeichenset in einem Schlüsseltäschchen besteht und nicht wie all die Jahre nur in einem einfachen Schlüsselanhänger … Und für die Gewinnerinnen Magda, Lina und Lilly gibt`s zusätzlich noch spannende Buchpreise. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Zum Abschluss des Schuljahres 2020/21 setzten sich die Schüler*innen der Klasse 6a sowohl theoretisch als auch praktisch intensiv mit den Arbeiten des Schweizer Künstlers Alberto Giacometti (1901–1966) auseinander, der als einer der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts gilt. Giacometti entwarf immer neue Konstellationen, schuf große und kleine Einzelfiguren, Gruppen, Schreitende, Stehende. Die Schüler*innen betrachteten insbesondere verschiedene Versionen der Plastik „L’homme marchant“ sowie „Trois hommes qui marchent“ und „Place II“.

Die Schüler*innen waren beeindruckt von Giacomettis dünnen, schlanken Figuren mit den unnatürlich lang gezogenen Körpern und den kaum oder nur angedeuteten Gesichtszügen. Sehr auffallend empfanden sie die rauen und unebenen Oberflächen der Figuren und deren überbetont großen Füße. Giacomettis Figuren wirkten auf sie auch in der Gruppe einsam und verlassen, gedankenverloren und abwesend. Als zusammenführendes Element der Figurengruppen entdeckten sie die Plätze bzw. Bodenplatten, auf denen die Figuren platziert wurden. Giacomettis Themen sind:

• Raum: Beziehung der Figuren zu ihrem Umraum, definierter Raum durch die verbindende Bodenplatte (Plätze)

• Begegnung: Figuren treffen auf definiertem Raum aufeinander (zufällig)

• Bewegung: Versuch, Bewegung darzustellen, „einzufrieren“ (Gegensatz)

Diese Aspekte bestimmten die praktische Arbeit: Die Schüler*innen erhielten für ihre eigenen Plastiken jeweils einen Teil eines „Platzes“ (Raum) ohne Kenntnis, mit wessen Figur ihre eigene zusammentreffen würde (zufällige Begegnung). Nach Anleitung erstellten die Schüler*innen aus Draht ein Grundgerüst ihrer Figur, die die Merkmale von Giacomettis Arbeiten aufwies. Nun brachte jede(r) Schüler*in individuell seine Figur in Bewegung: Handstand, Spagat, Sitzposition, … War die gewünschte Position gefunden, wurde die Figur an der Bodenplatte fixiert. Die Schüler*innen umwickelten die Drahtgestelle nun mit Gipsbinden, um ihnen Gestalt zu verleihen. Nach dem Trocknen wurden die Figuren mit brauner Wandfarbe bemalt und anschließend mit goldenen Farbpigmenten gehöht, um die Anmutung einer bronzenen Oberfläche zu erzeugen. Erst dann fanden die zufälligen, zum Teil überraschenden und interessanten Begegnungen der Figuren auf den vorab definierten Plätzen statt, wie sie die Ausstellung zeigt.

„[Die Figuren] werden zu Zeichen für den Menschen. Und es sind die Schreitenden, es sind die Suchenden, die aneinander vorbeigehen in der anonymen Großstadt, sich nicht treffen, durch Zufallskonstellationen erstaunliche Kompositionen bilden. Und anhand dieser Beobachtung – dieser Zufallskonstellationen der Plätze in der Großstadt – versucht Giacometti die Totalität des Lebens, wie er sagt, zu fassen.“ www.deutschlandfunkkultur.de/das-leben-ist-in-staendiger-bewegung.1013.de.html (27.09.2021)

D. Bores

Die Klasse 6c setzte sich im Rahmen des Kunstunterrichts (Schuljahr 2020/21) intensiv mit der artenreichsten Tierklasse unserer Erde, den Insekten, auseinander. Die kommentarlose Präsentation einiger Nahaufnahmen von verschiedenen Insekten erzeugte spontane Reaktionen, die einen weiten Bogen spannten: Dem einen entfuhr ein angeekeltes „Igitt“, der nächste zeigte sich fasziniert. Mit Hilfe eines Akrostichons sammelten die Schüler*innen Assoziationen, die ihnen beim Gedanken an Insekten kamen. Schnell wurde deutlich, dass es sich bei der Klasse der Insekten nicht bloß um lästige Plagegeister handelt, sondern vor allem um wichtige Mitglieder des ökologischen Systems unserer Erde. In der Konsequenz stellte die Klasse differenzierte Überlegungen zur Bedeutung der Insekten für das Ökosystem „Erde“ an und beleuchtete vor diesem Hintergrund auch die Problematik des Insektensterbens, das in jüngster Zeit zum Gegenstand einer breit angelegten Diskussion um Ursachen und Gegenmaßnahmen geworden ist. Nachdem die Schüler*innen sich den biologischen Stellenwert der Insekten bewusstgemacht hatten, wurden sie sich schnell einig, dass es lohnenswert sei, die kleinen Wesen einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. Über die Fokussierung auf das optische Erscheinungsbild sollte die Aufmerksamkeit der Betrachter auf die Insekten und deren Bedeutung gelenkt werden.

In einem ersten Schritt näherten sich die Schüler*innen dem Naturstudium über das Zeichnen eines selbst gewählten Insekts an. Zur Vorbereitung beschäftigte sich die Klasse mit Naturstudien von Maria Sybilla Merian (1647–1717) und Arbeiten des wissenschaftlichen Zeichners Armin Coray (Naturhistorisches Museum, Basel). Im direkten Vergleich stellten sie fest, dass Merian nicht nur das Insekt selbst, sondern auch dessen Lebensraum und Nahrung sowie Metamorphose in einer detailreichen Darstellung vereinte. Bei der Betrachtung von Corays Schwarzweißgrafiken, die unter Zuhilfenahme des Mikroskops und Durchführung von Präparationen entstehen, wurde den Schüler*innen deutlich, dass es Coray an einer differenzierten und allgemeingültigen Darstellung des jeweiligen Insekts gelegen ist. In Anlehnung an diese Vorbilder wagten sich die Schüler*innen an vorbereitende Skizzen und die Ausführung von Reinzeichnungen mit Feder und Tusche. Bei der Arbeit erkannten die Schüler*innen, wie viele Details erst wahrgenommen werden, wenn man sich intensiv mit einem zeichnerischen Gegenstand auseinandersetzt und lernten den für Insekten typischen Körperaufbau (Dreigliedrigkeit, Tentakel, sechs Beine, zwei Flügelpaare) kennen. Entstanden sind differenzierte Schwarzweiß-Zeichnungen, die durch Steckbriefe ergänzt wurden.

Nach diesen detailgenauen Zeichnungen arbeitete die Klasse mit größerer künstlerischer Freiheit: Die Schüler*innen experimentierten unter Berücksichtigung des typischen Körperbaus von Insekten mit der druckgrafischen Technik der Monotypie, um fantasievolle Insektenwesen zu erschaffen. Dabei testeten sie die verschiedenen Möglichkeiten, monotypisch zu arbeiten, intensiv aus.

Die Monotypien waren Vorübungen für die dreidimensionale Erarbeitung von Fantasieinsekten. In einer für die Schüler*innen neuen und aufwändigen Arbeitsweise setzten sie in Partnerarbeit den Guss von Gipsreliefs um. Als Material für die Gussform nutzten die Schüler*innen eine Tonplatte, in die nach vorab angestellten Überlegungen Gegenstände wie Hölzer, Münzen, Wäscheklammern, Nägel etc. hineingedrückt wurden. Wiederum sollte der typische Körperbau von Insekten Berücksichtigung finden. Die fertig gestellte Gussform erhielt einen Rahmen aus Tonstreifen und wurde mit flüssigem Gips ausgegossen. Die besondere Herausforderung bestand darin, beim Anrühren des Gipsbreis den richtigen Moment zum Gießen abzupassen. Diese Schwierigkeiten meisterten die Schüler*innen mit Bravour und unterstützten sich gegenseitig in ganz vorbildlicher Weise, sodass am Ende von zwei Doppelstunden jede(r) Schüler*in ein gelungenes Gipsrelief vorweisen konnte. Auf Wunsch der Klasse wurden die Reliefs mit Wasserfarben nach individuellen Vorlieben bemalt.

D. Bores