Demokratietag im Schuljahr 2023/24

Demokratietag im Schuljahr 2023/24


Gemeinsam mit dem Theater Trier organisierte die Fachschaft Geschichte für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 den schuleigenen Demokratietag. Dieser bietet die Chance, durch eine bewusst gesetzte Zäsur im Schulalltag die Grundsätze und Voraussetzungen unseres demokratischen Zusammenlebens zu reflektieren.

In der Wittlicher Synagoge wurde am 31. Januar und am 1. Februar eine Inszenierung des Theaterstücks „Ein ganz gewöhnlicher Jude“ von Charles Lewinsky aufgeführt.

Im Mittelpunkt des Monodramas steht der jüdische Lehrer Emmanuel Goldfarb, der von einem Lehrer eingeladen wird, als „ganz gewöhnlicher Jude“ seinen Unterricht zu besuchen, um von seinem Leben als Jude zu berichten. „Jude zu sein, ist keine Behinderung, an die man nicht gerne erinnert wird“, gibt er dem Publikum zu bedenken. Goldfarb, Sohn zweier Holocaust-Überlebender reagiert auf dieses Ansinnen voller Abwehr und polemisiert gegen die „ewigen Wiedergutmacher“ und ihre Political Correctness. Warum wird ausgerechnet er für einen ganz gewöhnlichen Juden gehalten? Gibt es das überhaupt? Während seines Monologes, der einer Abrechnung gleicht, wird der Wunsch deutlich, nichts lieber zu sein als ein ganz gewöhnlicher Deutscher. Dieser Wunsch blieb bislang verwehrt.

Im Anschluss an das Stück hatten die Kinder Gelegenheit, mit dem Schauspieler Klaus-Michael Nix und anderen Beteiligten des Theaters über das Stück ins Gespräch zu kommen. Neben der Frage, ob Goldfarb die Einladung annehmen soll oder nicht, interessierten sich die Schülerinnen und Schüler auch für das Empfinden des Schauspielers beim Spielen der Rolle des Protagonisten.

Obwohl das Stück eigentlich in der Nachkriegszeit spielt, hat es angesichts der jüngsten Entwicklungen im Zuge des Nahostkonflikts und dessen Folgen nichts an Aktualität verloren.

Die Fachschaft Geschichte bedankt sich beim Theater Trier sowie bei Herrn Bürgermeister Joachim Rodenkirch und der Stadt Wittlich für die Zusammenarbeit und die Organisation eines gelungenen Demokratietages.