Grundkurs Geschichte besucht Gedenkveranstaltung

Alljährlich im Oktober wird in der Großregion Trier-Luxemburg der Opfer aus den ersten Deportationszügen, mit denen die Nationalsozialisten ab Oktober 1941 Juden aus der Region in die Ghettos und Vernichtungslager im Osten brachten, gedacht.

Aus diesem Anlass gestaltete unser Geschichtsgrundkurs der MSS 12, unterstützt von Schülerinnen aus der letztjährigen Projektgruppe von Frau Dr. Dohm und von René Richtscheid vom Emil-Frank-Institut, eine Gedenkveranstaltung in der Wittlicher Innenstadt mit. Kurzfristig und vor dem Hintergrund des Angriffs der Hamas auf Israel musste der Charakter der Veranstaltung aus Sicherheitsgründen geändert werden, sodass es keine – wie ursprünglich geplant – große öffentliche Gedenkveranstaltung war.

Zunächst begrüßte uns René Richtscheid an der ehemaligen Wittlicher Synagoge und wies uns auf verschiedene Elemente des Gedenkens und Erinnerns, die sich am Gebäude und auf dem Vorplatz zeigen lassen, hin. Auf dem Synagogenvorplatz verlasen und erläuterten wir die „staatspolizeiliche Verfügung“ vom Oktober 1941, mit der die Juden der Region über die bevorstehende Deportation informiert wurden. Im Anschluss gingen wir zu den sogenannten „Deportationshäusern“ in der Oberstraße, wo die Wittlicher Juden zusammengepfercht leben mussten. Hier stellte uns Merle Theisen mehrere Opfer und ihr Schicksal vor und erläuterte am Beispiel der 18jährigen Anita Bermann, welche beruflichen Pläne diese junge Frau vor ihrer Ermordung eigentlich gehabt hatte (sie ging gerne zur Schule und hatte Lehrerin werden wollen). Bei unserem Erinnern und Gedenken ging es darum, den Opfern ein Stück ihrer Identität und Menschenwürde zurückzugeben und so verlasen wir zum Abschluss die Namen weiterer ermordeter Wittlicher Juden.