Dingsbums aus dem Dschungel

aus dem Trierischen Volksfreund vom 05.06.2005

WITTLICH. (peg) Es war Musical-Zeit: Im prächtig auf Dschungel geschmückten Foyer des Peter-Wust-Gymnasiums hatten die sechsten Klassen zum eigens umgeschriebenen Kinderbuch "Kleiner Dodo, was spielst du?" eingeladen.

Ausverkauft! Groß war der Andrang zu den Musical-Aufführungen im Gymnasium.

Wenn Musiklehrerin Alice Lenz-Hademer den Dirigentenstab schwingt, ist es immer schwierig, Karten am PWG zu bekommen. Das war auch dieses Mal nicht anders, obwohl sie vier Vorstellungen an zwei Tagen präsentierte. Sämtliche sechsten Klassen hatten mitgemacht, gleich mehrere Mädchen die Hauptrolle des Affen Dodo gespielt, und Lehrerkollegen aus Fächern, in denen man musische Menschen nicht vermuten würde, sich an Streichinstrumenten, an der Kamera, in der Regie oder anderweitig mit ins Zeug gelegt. Vorbildlich auch der elterliche Einsatz, wie Direktor Michael Forster in seiner Begrüßung betonte: Sie hatten zum Beispiel beim Schminken, bei den prachtvollen Kostümen und beim liebevollen Dekorieren der Decken und Wände mitgeholfen.

Trotz der fleißigen Mithilfe so vieler Erwachsener: Hauptdarsteller blieben die Schülerinnen und Schüler.

Alice Lenz-Hademer und Peter Mohrs, Geigenlehrer an der Kreismusikschule und darum über den Leistungsstand jedes einzelnen Musikers des innerschulischen Nachwuchsensembles "Saitenwind" bestens unterrichtet, hatten das Kinderbuch "Kleiner Dodo, was spielst du?" von Hans de Beer und Serena Romanelli zu einem altersgerechten Musical umgetextet und –komponiert. Es sang der diesjährige Unterstufenchor, der einzelne Spielszenen und Liedtexte sogar selbst verfasst hatte.

Die Geschichte: Der Affe Dodo hat eines Tages eine vergessene Geige im Dschungel entdeckt. Er nannte sie nur sein Dingsbums und nervte anfänglich seine Freunde, bis er herausfand, wie dem Dingsbums die allerschönsten Töne zu entlocken waren. Als das nimmersatte Krokodil die Geige fraß, war Dodo untröstlich: Richtig krank wurde das Äffchen ohne sein Instrument und sang herzzerreißende Klagelieder.

Die Lösung fand sich in Gestalt des pensionierten PWG-Lehrers Helmut Dhein, der auch diesmal eine tragende Rolle auf der Bühne spielte: Als Onkel Darwin erzählte er einige Episoden des Stücks, definierte Kultur im Dschungel neu, und es war sein Fundus von allerlei möglichen und unmöglichen Dingen, aus dem Dodo am Ende eine neue Geige hervorzog. Und damit wurde er schließlich glücklich.

Fotos: W. Heinisch und Foto-AG