Schindler-Expertin Professor Erika Rosenberg fasziniert Schüler
„Eine wahre Heldin und Kämpferin für Menschenrechte…“ - So urteilt eine Schülerin des Peter-Wust-Gymnasiums über Emilie Schindler, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Oskar Schindler 1200 Juden während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft gerettet und damit vor dem sicheren Tod bewahrte.
Professor Erika Rosenberg, Biografin von Oskar und Emilie Schindler, war während ihrer Vortragsreise durch Europa anlässlich des Demokratietages am Peter-Wust-Gymnasium in Wittlich zu Gast und erzählte die Geschichte einer mutigen, couragierten und heldenhaften Emilie Schindler. Sie berichtete vor 90 interessierten Schülerinnen und Schülern von der tragenden Rolle, welche die Frau von Oskar Schindler bei der Rettung so vieler Menschen spielte. Der jährlich stattfindende Demokratietag am PWG beschäftigte sich in diesem Jahr mit dem Thema „Menschenrechte“ und der Besuch der Historikerin war für die Schüler eine besondere Gelegenheit in Kontakt mit einer Zeitzeugin der zweiten Generation zu kommen und so ungefilterte Informationen über das Ehepaar Schindler zu erhalten, das sein eigenes Leben aufs Spiel setzte, um viele Menschen zu retten.
Die Historikerin Erika Rosenberg ist Tochter deutscher Juden, die 1936 aus Deutschland nach Argentinien fliehen konnten. Sie begab sich vor fast 20 Jahren gemeinsam mit Emilie Schindler auf den „Weg der Versöhnung“, wie sie selbst die gemeinsame Zeit mit ihrer Freundin Emilie Schindler nennt. Emilie, eine Judenretterin in einer trostlosen Zeit, und Erika Rosenberg, die Tochter deutscher und verfolgter Juden, verband also eine besondere Freundschaft, wie auch bei dem Vortrag der Professorin deutlich spürbar wurde. Als Biografin und enge Freundin von Emilie Schindler erbte sie nach deren Tod wichtige Dokumente, die sie den Schülern aller zehnten Klassen, dem Leistungskurs Geschichte der Klassenstufe 13 und vielen interessierten Lehrern in Auszügen präsentierte und damit allen Anwesenden einen nachhaltigen Eindruck dieser „unbesungenen Heldin“ vermitteln konnte.
Die Erkenntnis, dass der Film „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg die wahre Rolle Emilies nicht einmal erahnen lässt, bewegte viele Schüler und sensibilisierte sie für einen kritischen Umgang mit dieser Art von Medium. Gemeinsam mit der Expertin hatten die Schüler dann die Möglichkeit, die Eindrücke des Tages auf künstlerische und literarische Weise umzusetzen. Viele Schüler nutzten die Chance, mit dem Gast in Kontakt zu kommen und stellten interessierte Fragen. Es entstand eine wunderbare und vielfältige Würdigung Emilie Schindlers, die Grundlage für eine Ausstellung am Peter-Wust-Gymnasium sein wird.