Schüler inszenieren "Der eingebildete Kranke"

WITTLICH. (mim) Nach ein-jähriger Probenarbeit präsentiert die Theater-AG des Peter Wust-Gymnasiums am Freitag, 16. November, und Samstag, 17. November, die Komödie "Der eingebildete Kranke" von Molière.

Im Frankreich des 16. Jahrhunderts lebt der schwer kranke Argan. Glaubt man seiner Haushaltshilfe Toinette, ist er sogar "noch kränker als er selber denkt". Deshalb umgibt er sich mit Ärzten und Apothekern die ihm allerlei Aderlässe und Klistiere verordnen und ihn mit Versprechen überhäufen, dass er bald gesund sei. Doch sein Bruder Béralde widerspricht. Seiner Meinung nach muss Argan gesund sein, denn wer alle Behandlungsmethoden der Ärzte überlebt, der muss "eine äußerst gesunde und robuste Natur besitzen". Natürlich bestreitet Argan seine gute Gesundheit und ist "aller Welt und der Natur zum Trotz krank".

In ihm haben die Ärzte eine Geldquelle entdeckt, doch auch seine Frau hat ein Auge auf seine Reichtümer geworfen und hofft auf sein baldiges Ableben. Um sich alleine an seinem Geld bereichern zu können, versucht sie die Erbinnen, die beiden Töchter Argans, auszuschalten, indem sie dem Kranken einredet, dass sie entweder einen Arzt heiraten, oder ins Kloster gesteckt werden sollen. Doch die älteste Tochter Angelique hat ein Auge auf den charmanten Cléante geworfen und widersetzt sich ihrem Vater. So versuchen Toinette und Béralde das Beste für die Töchter zu erreichen und Argan nebenbei von seinen eingebildeten Krankheiten zu befreien.

Nach einem Jahr Proben und Vorbereitung ist es der Theater-AG des Peter Wust-Gymnasiums gelungen, wieder eine Aufführung auf die Bühne zu bringen. Für den letzten Schliff an Texten und Auftritten verbrachten die Schülerinnen und Schüler sogar ein Wochenende im Jugendzentrum Steineberg. Dort wurde zwei Tage lang intensiv geprobt. Doch neben Textlernen, Inszenieren und tieferen Einblicken in die Theaterwelt war auch gemütliches Feiern und gemeinsame Freizeit ein wichtiger Bestandteil des Probenwochenendes, das die AG zu einer Einheit machte, was sich wiederum positiv auf das Spielen auswirkte.

Die Schülergruppe um den pensionierten Lehrer Helmut Dhein entschied nach einer Aufführung im vergangenen Jahr, diesmal den "eingebildeten Kranken" zu spielen. Diese Komödie führt den Zuschauer ins mittelalterliche Frankreich, das Schauplatz für die obige Handlung ist. Molières Intention war es die Lächerlichkeit der damaligen medizinischen Wissenschaft darzustellen. Mit scharfen Witzen und Texten die jeden Arzt zutiefst treffen und provozieren macht sich der Autor über den "Stand" der Ärzte und reichen Kranken lustig. Doch die Medizin rächte sich: Kein Arzt wollte dem Autor und Schauspieler helfen, als er bei einer Aufführung dieses Stückes einen Herzinfarkt auf der Bühne bekam und starb.

Doch vor solchen Überraschungen will die Theater-AG ihr Publikum natürlich bewahren. Eher soll die Komödie zur leichten Abendunterhaltung beitragen. Zu sehen ist das Stück am Freitag und Samstag, 16. und 17. November, jeweils um 19.30 Uhr in der Sporthalle des PWG. Karten gibt es im Sekretariat der Schule oder an der Abendkasse.

Fotos: W. Heinisch und Foto-AG