Meine Zeit bei der JuniorAkademie Neuerburg 2023

Im Winter 2022 wurde ich von Frau Graf für die JuniorAkademie, einem Förderungsprogramm für
interessierte, motivierte und leistungsstarke oder (hoch)begabte Schülerinnen und Schüler von
Rheinland-Pfalz und dem Saarland vorgeschlagen. Konkret meint das, dass man in den Sommerferien
17 Tage zusammen mit anderen Jugendlichen der 7. und 8. Klasse in Kursen arbeitet. Nach dem
erfolgreichen Auswahlverfahren stand das Vorbereitungstreffen (VBT) in Kyllburg an, wo wir uns für
ein Wochenende trafen und uns gegenseitig kennenlernten sowie in unsere Kurse schnuppern
konnten. Insgesamt gab es vier Kurse:
J.1 Nichteuklidische Geometrie
J.2 Kometenjagd
J.3 Zusammen polarisiert?
J.4 Kooperativ Kommunizieren.
Alle diese Kurse wurden von jungen Studierenden geleitet, die sehr engagiert waren.
Nach langem Warten ging es dann kurz nach Ferienbeginn endlich im Staatlichen Eifelgymnasium
Neuerburg los. Der typische Tagesablauf sah so aus:
7.30 – 8.30 Uhr Frühstück
8.30 – 9.00 Uhr Plenum (Treffen aller Teilnehmer und Akademie- und Kursleitender; gemeinsamer
Tagesbeginn)
9.00 – 12.00 Uhr Arbeit in den jeweiligen Kursen mit Obstpause
12.15 – 13.30 Uhr Mittagessen
14.00 – 16.00 Uhr Kursübergreifende Angebote (KüAs)
16.00 – 16.30 Uhr Kuchenpause
16.30 – 18.30 Uhr Arbeit in den jeweiligen Kursen
18.45 – 19.30 Uhr Abendessen
20.00 – 22.00 Uhr Kursübergreifende Angebote
Ich hatte mich für den Kurs J.3 ,,zusammen polarisiert?‘‘ beworben und wurde auch in diesen
eingeteilt, grob gesagt ein Psychologiekurs, der unter anderem die Spaltung der Gesellschaft
behandelte. Unsere zwei Kursleiter waren immer sehr motivierend und der Kurs war sehr
abwechslungsreich. Wir arbeiteten in Gruppen zusammen, diskutierten, stellten die Sachverhalte in
Schauspielen dar und vieles mehr. Es war also alles andere als langweilig. Schnell wuchsen wir zu
einer zusammengeschweißten Gruppe im Kurs - aber auch in der Akademie - zusammen.
Auch die kursübergreifenden Angebote waren ein Highlight. In dieser Zeit wurde zum Beispiel eine
Akademiezeitung geschrieben, Theater gespielt, gemalt, Sport gemacht, Turniere veranstaltet,
Sprachen gelernt und vieles mehr. Morgens im Plenum konnte jeder KüAs ankündigen. Es gab
zudem ein Orchester, eine Band und einen Chor, sowie ein Tippspiel zu der Fußball-WM der Frauen.
Auch wenn das schon viel klingt, es war noch lange nicht alles, und man könnte Seiten damit füllen.
Alle ,,Akademiker‘‘ waren auch sehr offen, und ich durfte viele inspirierende und sympathische Leute
kennenlernen, die ich sonst niemals gesehen hätte.

Ein großes Highlight war die Exkursion, wo wir wahlweise auf ein Mittelalterfest nach Vianden
fuhren oder einen Tag in Trier verbrachten. In die anderen Kurse hineinschnuppern konnten wir am
Rotationstag, an dem wir den anderen Kursen unsere Kursinhalte vorstellten und deren Kurs
vorstellen ließen. So verbesserten wir unsere Kompetenzen im Präsentieren, da wir auch
professionelles Feedback bekamen, was - ehrlich gesagt - einfach besser als das in der Schule war.
Für das leibliche Wohl war auch immer bestens gesorgt. Immerhin gab es 5 (!) Essenspausen. Man
konnte sich sogar Essen wünschen und es war sehr lecker.
Die JuniorAkademie wurde am Ende von vielen als ,,schönste Zeit meines Lebens‘‘ betitelt und das
war es wirklich. Es wurde einem der Rahmen für das gegeben, was man schon immer mal machen
wollte, aber nie wusste wo und mit wem. Auch die tolle Ausstattung des Standorts und des
Internatsgebäudes, auf die die Akademie netterweise vollen Zugriff hatte, mit einem riesigen
Theaterfundus, viel Platz, PCs, IPads, Technik, Sporthalle und vielem mehr machte die Akademie zu
dem, was sie wurde. Die Tage waren sehr voll, aber gerade das hat Spaß gemacht. Auch vom Kurs
war ich begeistert, ich habe sehr viel gelernt und dazu Dinge, für die es in der Schule kein Fach gibt.
Vielleicht liegt es auch daran, dass wir sehr frei waren, weitestgehend mitbestimmen konnten, was
wir machen wollen, ganz weit weg von Noten und Bewertung. Am Ende waren wir zu einer Art
Familie zusammengewachsen. Mit vielen Tränen verabschiedeten wir uns am letzten Tag, aber mit
dem Versprechen, uns wiederzusehen.
Tatsächlich ist schon ein Nachtreffen für den Januar in Planung, und darüber hinaus gibt es auch den
CdE, einen Ehemaligenverein, der wiederum Akademien organisiert.
Schüler:innen, die für eine JuniorAkademie vorgeschlagen werden, würde ich auf jeden Fall
empfehlen, diese einmalige Chance wahrzunehmen und sich zu bewerben. Es lohnt sich.
Leo Austel, 9A