Ein Sommernachtstraum
Liebe deute, was Liebe spricht - "Ende" einer langen Lehrerliebe zu Theater und Jugend
Die Theater-AG des Peter Wust-Gymnasiums begeisterte über 500 Zuschauer und verabschiedete ihren "Regisseur" Helmut Dhein. Letzte Aufführung am Freitag, 7. November in Bad Bertrich.
Mit schelmischem Grinsen schließt Droll den imaginären Vorhang. Das liebevoll kreierte Bühnenbild von "A Midsummernight's dream" versinkt im Dunkel der Synagoge. Tosender Applaus nach drei ausverkauften Aufführungen holt die 22 Akteure der Theater-AG am Peter-Wust-Gymnasium zurück ins Rampenlicht.
Unbändige Freude und Stolz über die erbrachte, nahezu professionelle Leistung strahlt zu Recht aus den Gesichtern der Jugendlichen. Fast ein Jahr Probenarbeit an Shakespeares berühmten Festspiel haben die Gruppe zu einem besonderen Team zusammenwachsen lassen. Galt es doch neben dem regulären Unterricht sich mit widerspenstigem Versmaß herumzuschlagen, schwere Textpassagen auswendig zu lernen. Das Stolpern musste ebenso geübt werden, wie das akzentuierte Sprechen. Ein Bühnenbild wurde gebaut, Kostümvorschläge diskutiert und entworfen, Eintrittskarten und Programmheft entwickelt, der Verkauf organisiert. Über 55 Personen, Schüler, Lehrer und Eltern legten Hand an, um die Liebeskomödie im Elfenreich von Titania und Oberon dem Publikum ans Herz zu legen. Erfolgreich. So besuchten nicht nur "PWG`ler" die Aufführung. Auch Schüler anderer Schulen sahen sich das Stück gleich mehrfach an und brachten ihre Eltern zur Vorstellung gleich mit. Dr. J. M. Caleen schmunzelte noch am Ende der Vorführung. "Ganz wunderbar", so der Kommentar des Leiters des Wittlicher Kulturamtes, in dessen Kooperation das Theaterstück aufgeführt wurde. Mit dem letzten Vorhang, der am Freitag, 7. November, um 19.30 Uhr im Bad Bertricher Kursaal fällt, endet nicht nur "Zettels Traum". Nach 38 Jahren Schuldienst, zwanzig Jahren Theater-AG, tritt Helmut Dhein von der Bühne ab. "Mit einem lachenden und weinenden Auge" übergibt der Pensionär die Regie an seinen Kollegen Elmar Köcher, der schon in zwei Stücken nicht nur sein rheinisches Temperament unter Beweis stellte.
Gerne erinnern sich Schüler, Lehrer und Eltern an Stücke wie "Arsen und Spitzenhäubchen", "Romulus der Große" und viele mehr. Gelang es dem Lateiner Dhein in den Jahren seines Wirkens so manchem Talent, wie Manuel Klein und anderen auf den Weg zu helfen. Auch im Publikum denkt so mancher an seine Szenen, darunter ein durchaus seriöser Hotelier. Kollegen erinnern sich an erste Auftritte von Helmut Dhein und Karl-Heinz Musseleck. Stehend in der Turnhalle, noch keine Bühne, umringt von Schülern, begeisterten die beiden Pädagogen die Jugendlichen und zündeten einen nachhaltigen Funken. Liebe zum Theater, zur Kultur, die Bereitschaft sich in der Freizeit zu engagieren, und vor allem erstaunliches Können für eine Schüler-Laiengruppe ist der Lohn der Bemühungen und gute Basis für das nächste Jahr.
M. Schneider
Fotos: M. Schneider, W. Heinisch und Foto-AG