BusSchule ohne BusSchule

„In jüngster Zeit zeichnet sich in Rheinland-Pfalz ein Trend ab, der deutlich macht, wie schwer es für die Busunternehmen geworden ist, die BusSchule vor Ort zu unterstützen. Es fehlt an den notwendigen Kapazitäten, zu den Terminen einen Bus samt Bustrainer zu entsenden. Daher hat sich die Unfallkasse schweren Herzens entschlossen, das Konzept der BusSchule vor Ort ab dem Schuljahr 2014/15 umzustrukturieren“ (Unfallkasse Rheinland-Pfalz 2014). Diese für Schüler, Eltern und Schulen enttäuschende Mitteilung bedeutet, dass die Unfallkasse die BusSchule nicht mehr unterstützt und anbietet. Nicht so das Peter-Wust-Gymnasium. Mit Unterstützung von Eltern unserer Fünftklässler hat das PWG die Organisation und Durchführung der BusSchule selbst in die Hand genommen.

Im Unterricht wurden die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5a, 5b, 5c und 5d von Herrn Graf theoretisch auf die BusSchule vorbereitet. Zum praktischen Teil der Ausbildung ging’s dann ab zur Bushaltestelle am PWG, wo die Schüler schon vom Bustrainer Herrn Weber (Walscheid Busreisen, Dudeldorf) und Herrn Landers mit einem Bus (Reise-Service Metzen, Wittlich) erwartet wurden. Nach einer kurzen Fahrt in ein verkehrsberuhigtes Industriegebiet in Wittlich wurde das richtige Verhalten an der Haltstelle, beim Ein- und Aussteigen und während der Busfahrt geübt, aber auch darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, gegenseitig Rücksicht aufeinander zu nehmen. Der Bustrainer erklärte den interessierten Kindern anschaulich die Sicherheitseinrichtungen des Busses; beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler, als sie die Revisiereinrichtung selbst testen durften: diese Automatik verhindert, dass Personen zwischen den sich schließenden Türflügeln eingeklemmt werden. Selbst einmal einen 12 m langen Bus fahren? Das geht auch bei der BusSchule nicht, aber auf dem Sitz des Busfahrers Platz nehmen, das darf man schon. Von hier aus erkennen die Kinder, was mit dem Begriff „toter Winkel“ gemeint ist. Für den Busfahrer ist es nicht möglich, den Bereich unmittelbar vor bzw. hinter dem Bus einzusehen. Eine ganz gefährliche Situation also, wenn man vor oder hinter dem Bus vorbeigehend die Straße überqueren möchte. Besser ist es zu warten, bis der Bus die Haltestelle verlassen hat. Ganz zum Schluss dann ein weiteres beeindruckendes Beispiel: bei einer Vollbremsung während einer Fahrt mit nur 30 km/h schleudert eine Plastiktonne durch den Mittelgang des Busses nach vorne. Niemand wurde verletzt –weil alle auf einem freien Sitz Platz gefunden und sich gut festgehalten haben. Nach ca. 60 Minuten geht’s zurück zum PWG.

Mit dem, was unsere Schülerinnen und Schüler der BusSchule kennengelernt und geübt haben, sollte das Busfahren für alle noch sicherer werden.