Physik im Phantasialand

  • Wie kann man einem Wasserstrahl auf einem Kettenkarussell ausweichen?
  • Wie unterscheiden sich die Bewegungstypen der vier Achterbahnen?
  • Und welche Geschwindigkeiten können mit diesen Bahnen maximal erreicht werden?
  • Welche Bedeutung hat im 4D-Kino die vierte Dimension?
  • Wieso kann man sich in einer Gondel fast mit Leichtigkeit selbst hochziehen?
  • Wo kommen die Wasserfontänen her, die nur dann entstehen, wenn man vorher mit dem Wasserstrahl richtig gezielt hat?
  • Was passiert im „Free Fall Tower“ und wieso ist eine ähnliche Erfahrung bei den Hollywood-Szenarien viel leichter zu ertragen?
  • Wieso erscheit die Haut der Eiskunstläufer plötzlich pinkfarben zu sein?
  • War in der „Casa magnetica“, die es leider nicht mehr gibt, wirklich ein Magnet versteckt?
  • Und wie viel Prozent Gefälle wird die Auslaufstrecke der neuen Wildwasserbahn haben, wenn man weiß dass der Neigungswinkel der maximalen Gefällstrecke 53° betragen wird?

Lauter spannende Fragen, deren Klärung „vor Ort“ natürlich viel mehr Freude macht als jede noch so gut gemeinte „Trockenübung“ im Physiksaal.

Daher hatten sich die Klassen 10a und 10c am 24.Juni zusammen mit ihren Klassenlehrerinnen Frau Maringer und Frau Bahr auf den Weg nach Brühl gemacht, um „praktische Physik“ im Phantasialand zu betreiben. Auch Physiklehrer Norbert Maringer war mit von der Partie.

Natürlich ergaben sich auch zahlreiche „unvorbereitete“ Fragen, über die nach der Fahrt im Physikunterricht noch eifrig weiter diskutiert wurde.

Einige Beobachtungsaufgaben betrafen vor allem die Zaubershow, in der die vier Tänzerinnen schneller hinter Tüchern auftauchten und wieder verschwanden als man schauen konnte. Es war aber diesmal nicht die berühmte Jungfrau, die zersägt wurde, sondern der Zauberkünstler selbst, der sich zudem auch als „Klavierspieler“ entpuppte. Dass ein „waschechter“ Flügel in mehreren Metern Höhe schwebte und sich drehte, während der Zauberkünstler fast kopfstehend weiter spielte, war schon sehr faszinierend.

Eine stichhaltige physikalische Erklärung war, trotz der vielen Personen, die den Trick sehr kritisch beobachtet hatten, nicht möglich. Lediglich das Klavierspielen selbst wurde von den Musikern unter den Schülern als „offensichtliches Playback“ entzaubert.

Interessanterweise ergab eine abschließende Berechnung der Endgeschwindigkeit des Achterbahnwagens „Colorado Express“ fast genau den gleichen Wert, den ein aufmerksamer Benutzer dieser Bahn gelesen und notiert hatte. Und dabei war die „Fermi-Methode“ (Geschicktes Schätzen führt meist zu sehr verlässlichen Werten) die eigentliche Grundlage der Berechungen gewesen.

Eines steht fest: Der große Physiker Enrico Fermi hätte im Phantasialand noch viele weitere Möglichkeiten für seine Forschungen entdeckt und dabei genauso viel Spaß gehabt wie die beiden Klassen mit ihren Lehrern.

Text und Fotos: E. Maringer